Christopher Whitbeck

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Künstliche Intelligenz (KI) ist mittlerweile in fast jeder Branche vertreten, und das Marketing bildet da keine Ausnahme.

Wie können Marketer in einer technologischen Welt Schritt halten, ohne das Wesentliche aus den Augen zu verlieren: qualitativ hochwertigen Content zu erstellen? Die Antwort lautet: durch den Einsatz von Tools wie ChatGPT, um den Schreibprozess zu verbessern und Arbeitsabläufe zu optimieren.

Aber Content-Marketing mit ChatGPT ist nicht ganz so einfach. Deshalb finden Sie hier alles, was Sie wissen brauchen, um diese KI-Technologie zu Ihrem Vorteil zu nutzen.

Was ist ChatGPT?

ChatGPT ist ein generatives KI-Tool, das von OpenAI entwickelt wurde und auf Eingaben der Nutzer*innen reagiert. Ähnlich wie ein intelligenter Chatbot versucht es, Textanfragen zu verstehen, Daten zu verarbeiten, Muster zu erkennen und die relevanteste Ausgabe zu liefern.

Die App verwendet eine KI-Technologie namens Natural Language Processing (NLP). Kurz gesagt, ermöglicht NLP es Maschinen wie ChatGPT, menschliche Sprache zu verstehen, zu interpretieren und zu generieren. Dies bedeutet, dass ChatGPT Folgendes tun kann:

  • Fragen beantworten
  • Gespräche führen
  • Texte verfassen
  • Texte zusammenfassen
  • Sprachen übersetzen
  • Code generieren

OpenAI brachte ChatGPT 2022 auf den Markt und verzeichnete in wenigen Tagen Millionen von Usern. Zu dieser Zeit wurde ein KI-Modell namens GPT-3 verwendet – die dritte Generation der proprietären Algorithmen von OpenAI. Seitdem hat sich der Nutzen von ChatGPT weiterentwickelt, ebenso wie die zugrunde liegende Technologie:

  • GPT-3 kann sehr kohärente und kontextuell relevante Texte erstellen.
  • GPT-3.5 ist eine fein abgestimmte Version von GPT-3 mit erweiterten Fähigkeiten.
  • GPT-4 ist ein multimodales Tool, das über ChatGPT Plus verfügbar ist. Es kann Bild- und Texteingaben verarbeiten und ist somit in der Lage, Humor in Bildern zu beschreiben, Texte aus hochgeladenen Dokumenten zusammenzufassen und vieles mehr.
  • GPT-4o ist die neueste und leistungsstärkste Iteration. Veröffentlicht im Jahr 2024, kann es Texte, Bilder und Audiodaten in Echtzeit verarbeiten und generieren.

Wie funktioniert ChatGPT?

ChatGPT ist ein sogenanntes Large Language Model (LLM). Ein LLM ist eine Art künstlicher Intelligenz, die darauf ausgelegt ist, Muster und Strukturen in der menschlichen Sprache zu erlernen. Dadurch ist es in der Lage, Inhalte zu verstehen, zusammenzufassen und zu generieren.

Hier sind einige Schlüsselbegriffe, die erklären, wie LLMs funktionieren:

  • „Large“ bezieht sich auf die Anzahl der Parameter im Datensatz, mit dem das Modell trainiert wurde. Je mehr Parameter, desto besser die Leistung und Zuverlässigkeit. OpenAI hat die genaue Anzahl der Parameter in ChatGPT nicht öffentlich bekannt gegeben, aber es wird gemunkelt, dass es über 1,8 Billionen sind – weit mehr als jedes andere Modell auf dem Markt.
  • „Parameter“ sind numerische Werte und Variablen, die das Modell verwendet, um Beziehungen zwischen Wörtern und Phrasen zu verorten. Sie beeinflussen direkt die Ausgabe des LLM, wie Knöpfe und Hebel einer Maschine.
  • Unternehmen „trainieren“ Modelle, indem sie ihnen enorme Datensätze voller Parameter zuführen, die ihnen beibringen, wie sie Informationen wahrnehmen und das nächste Wort in einer Sequenz vorhersagen können.

Dieser letzte Punkt ist wichtig: ChatGPT generiert keine neuen Inhalte im eigentlichen Sinne. Es gibt nur das wieder, was es auf Grundlage der Daten, mit denen es trainiert wurde, und der von Ihnen bereitgestellten Informationen für die beste Antwort hält. Das Ergebnis ist daher nicht streng „originell“, sondern basiert auf bestehenden Inhalten.

Betrachten Sie es als Abschluss Ihres Gedankengangs. Zum Beispiel:

Wie nutzen Content-Marketer ChatGPT?

Trotz seiner kurzen Zeit auf dem Markt nutzen Marketer bereits die Fähigkeiten von ChatGPT, um ihre Arbeit zu verbessern. Tatsächlich nutzen laut dem Content Marketing Institute 72 % generative KI in irgendeiner Form.

Von der Content-Erstellung bis hin zur strategischen Planung. Hier sind einige der wichtigsten Möglichkeiten, wie ChatGPT Ihre Content-Marketing-Bemühungen unterstützen kann.

Content-Erstellung

Was nützt eine Marketing-Strategie ohne Content? Gar nichts. Doch die Erstellung von qualitativ hochwertigen Inhalten erfordert Zeit, die viele Marken nicht haben. Glücklicherweise können Tools wie ChatGPT die folgenden Aufgaben beschleunigen, verbessern und vereinfachen:

Themenfindung: Wissen Sie nicht, wo Sie mit Ihrer Content-Strategie anfangen sollen? ChatGPT kann Ihnen den richtigen Anstoß geben. Wenn Sie keine Idee finden, die Ihnen gefällt, können Sie einfach nach weiteren Vorschlägen fragen.

Gliederung: Sobald Sie eine gute Idee haben, kann ChatGPT basierend auf dem Thema eine Gliederung oder ein Briefing erstellen. Das hilft Content-Marketing-Profis oft, die logische Struktur eines Inhalts besser zu verstehen. Außerdem können dabei Unterthemen aufgedeckt werden, an die Sie vielleicht noch nicht gedacht haben.

Allerdings sollten Sie diese Gliederungen nicht eins zu eins übernehmen. Warum? Weil das Endprodukt sonst unweigerlich bereits vorhandene Inhalte im Internet widerspiegeln wird. Kombinieren Sie die von ChatGPT generierten Briefings mit Ihrer eigenen Recherche und Perspektive, um die Botschaft originell zu halten.

Texterstellung: Von einer Meta-Beschreibung bis hin zu einem vollständigen Blogpost kann ChatGPT den gesamten Content-Erstellungsprozess straffen. Durch die automatische Texterstellung müssen Marketer nicht mehr so viel Zeit vor der leeren Seite verbringen.

Aber Vorsicht — generierte Inhalte sind eher ein Ausgangspunkt als der fertige Text. Sie müssen den Inhalt immer noch auf Qualität und Fakten prüfen sowie sicherstellen, dass er den Markenrichtlinien entspricht.

Grafikdesign: ChatGPT ist ein multimodales, generatives KI-Tool, was bedeutet, dass es auch visuelle Inhalte basierend auf textlichen Beschreibungen erstellen kann. Diese Funktion, die in ChatGPT Plus verfügbar ist, eignet sich für Webdesign, Social-Media-Marketing, Produktbilder und mehr.

Social-Media-Marketing: ChatGPT versteht im Allgemeinen, wie man Texte für bestimmte Plattformen wie Instagram oder Facebook schreibt. Das bedeutet, dass Sie einfach nach Bildunterschriften für Ihren bevorzugten Kanal fragen können, und ChatGPT passt den Text automatisch an die Anforderungen der Plattform an. Es ist auch hilfreich für das Schreiben von Hashtags, die Verteilung von Inhalten und die Ideengenerierung für Social-Media-Posts.

E-Mail-Marketing: Möchten Sie eine überzeugende Betreffzeile? Fragen Sie ChatGPT. Müssen Sie eine ganze Reihe von E-Mails schreiben? Auch das kann ChatGPT. Mit den richtigen Anweisungen können Sie Ihre Öffnungsraten mit einer E-Mail-Marketing-Kampagne steigern, die auf Ihr Zielpublikum zugeschnitten ist.

Recherche

Egal, welche Rolle Sie im Content-Erstellungsprozess spielen, jede*r weiß, wie wichtig Recherche ist. Aber Daten zu finden? Das ist nicht immer einfach. Wenn die Zeit knapp ist oder Sie eine Fülle von Ressourcen durchforsten müssen, kann ChatGPT die Arbeit erleichtern.

Angenommen, Sie schreiben einen Artikel über aktuelle Trends in der Marketing-Automatisierung und stoßen auf eine Reihe von Ressourcen des Content Marketing Institute. ChatGPT kann helfen, die Studien zusammenzufassen, wichtige Informationen herauszufiltern und verwandte Artikel für weitere Recherchen vorzuschlagen.

Darüber hinaus nutze ich als Autor ChatGPT, um die Grundlagen komplexer Themen zu verstehen. Nehmen wir zum Beispiel das Thema Quanteninformatik. Als mich ein Kunde aus der Cyber-Sicherheitsindustrie bat, über dieses Thema zu schreiben, ließ ich ChatGPT einige grundlegende Fragen beantworten, wie:

  • Was ist Quanteninformatik?
  • Wie funktioniert ein Quanten-Computer?
  • Warum ist Quanteninformatik für die Cyber-Sicherheit wichtig?

In Kombination mit umfangreicher zusätzlicher Recherche half mir diese Übung, selbstbewusst über das Thema zu schreiben. Außerdem weiß ich jetzt, was ein „Qubit“ ist.

Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Suchmaschinenoptimierung ist wahrscheinlich ein wichtiger Teil Ihrer Content-Strategie. Und wie bei den meisten anderen Aspekten kann KI Ihnen dabei helfen, herauszufinden, wo Sie sie am besten einsetzen. ChatGPT kann bei folgendem unterstützen:

  • Keyword-Recherche: Wenn Sie eine allgemeine Idee im Kopf haben, können Sie ChatGPT nach relevanten Keywords fragen. Diese können Sie dann in ein Keyword-Recherche-Tool (wie Semrush) eingeben, um zu überprüfen, ob sie zutreffend, aber nicht zu hart umkämpft sind.
  • Content-Strukturierung: Wenn Sie ChatGPT bitten, die Struktur einer Seite zu analysieren, kann das dabei helfen, Ihre Suchmaschinen-Rankings zu verbessern. Geben Sie Ihren vorhandenen Inhalt ein und fragen Sie nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Meta-Beschreibung, der Überschriften, der Hierarchie usw.
  • Wettbewerbsanalyse: ChatGPT kann auch Ihre Wettbewerber*innen bewerten und Einblicke in deren SEO-Strategien geben. Vergleichen Sie diese Ergebnisse mit Ihrer eigenen Marketing-Strategie, um Lücken zu entdecken, die Ihre Konkurrenz möglicherweise übersehen hat.

ChatGPTs Vor- und Nachteile: Was es kann und was nicht

ChatGPT hat Schwächen, aber auch greifbare Vorteile.

In puncto Effizienz reduziert es den gesamten Content-Erstellungsprozess auf wenige Sekunden. Dies verringert den Aufwand, der nötig ist, um eine Content-Marketing-Kampagne zu starten. Zudem gibt es Produktionsteams eine solide Grundlage, um ihre kreativen Bemühungen zu starten.

Außerdem ist es kostengünstig. Für den Preis eines ChatGPT-Plus-Abonnements erhalten Sie ein Marketing-Automatisierungstool, das Ihnen hilft, die Distribution zu optimieren, die Suchmaschinen-Rankings zu verbessern und Leads zu generieren.

Dennoch sollten Sie vorsichtig sein, bevor Sie ihm Ihre gesamte Content-Strategie anvertrauen. Beachten Sie die Dinge, die ChatGPT nicht kann:

  • Es kann keine 100 % aktuellen Informationen liefern oder Quellen korrekt zitieren. Jede Version von ChatGPT hat einen Wissensstichtag und berücksichtigt keine Ereignisse nach diesem Zeitpunkt. GPT-4o verwendet beispielsweise Trainingsdaten bis Oktober 2023, während GPT-4 – das früher veröffentlicht wurde – Daten bis Dezember 2023 nutzt.
  • Es hat keinen moralischen Kompass. ChatGPT kann genauso für schlechte Zwecke wie für gute verwendet werden. Leider fehlt ihm emotionale Intelligenz, sodass es hasserfüllte, rassistische und sexistische Inhalte generieren kann, wenn es entsprechend aufgefordert wird.
  • Es ist nicht immer akkurat. KI-Content-Tools wie ChatGPT neigen zu „Halluzinationen“, bei denen sie von der Wahrheit abweichen oder ungenaue Informationen generieren. Obwohl sich Fachleute noch nicht ganz sicher sind, warum das passiert, schätzen sie, dass dies in bis zu 27 % der Fälle vorkommt.
  • Es kann keine langen Inhalte erstellen. Selbst mit spezifischen Anweisungen bleibt ChatGPT bei der Generierung von Inhalten in der Regel um mehrere Hundert Wörter zu kurz. Sie können also nicht einfach ein 2 000 Wörter langes Whitepaper erstellen, ohne manuell nachzuarbeiten.
  • Es kann menschliche Kreativität nicht ersetzen. Die automatisierte KI-Content-Erstellung ist hilfreich, aber sie kommt nicht an die angeborenen Fähigkeiten eines qualifizierten Content-Marketing-Teams heran. Während sie die Arbeit beschleunigt und hilfreiche Leitlinien für Kreative bietet, kann sie Ihr Zielpublikum nicht vollständig verstehen, dessen Bedürfnisse nicht kennen oder die Emotionen berücksichtigen, die Ihr Inhalt auslösen soll.

Wichtige Erkenntnisse

Folgendes sollten Sie sich merken:

  • ChatGPT kann Ihre Content-Marketing-Bemühungen verbessern — aber nicht die Arbeit für Sie erledigen.
  • Es ist eine Ressource, die Zeit und Energie spart, wenn es mit den richtigen Leitplanken eingesetzt wird. Machen Sie Ihre Anweisungen so spezifisch und detailliert wie möglich, um das beste Ergebnis zu erzielen.
  • Es ist nicht immer korrekt, daher sollten Sie gründliche Nachforschungen anstellen, wenn Sie es für die Recherche und das Schreiben von Inhalten verwenden.
  • Es gibt keinen Ersatz für den menschlichen Touch. ChatGPT versteht weder Emotionen noch Ihr Zielpublikum so, wie Sie es tun.

Zu guter Letzt: Scheuen Sie sich nicht davor, zu experimentieren! KI entwickelt sich ständig weiter. Erkunden Sie, was sie kann, mit einer vorsichtigen Neugier; reflektieren Sie, was Sie gelernt haben, und nutzen Sie diese Erkenntnisse, um Ihre Inhalte so gut wie möglich zu gestalten.