Als die „zwei Steves“ in einer Garage in Los Altos am ersten Apple-Computer arbeiteten, hätte sich kein Marketer und keine Marketerin vorstellen können, dass ihre Arbeit irgendwie ihr tägliches Geschäft beeinflussen würde. Das gilt wahrscheinlich noch mehr für Mode-Marken, Immobilienmakler und Musiker. Und doch werden wir gerade Zeuge, dass genau das passiert.
Mit der Einführung der Vision Pro hat ein weiterer Technologie-Gigant die Arena der Virtual Reality (VR) betreten. Und wir können bereits erkennen, wie das die gesamte Vorstellung von Content-Marketing beeinflusst. Wenn Sie neugierig sind, was das für Ihre Marke bedeutet, geben wir Ihnen alles, was Sie benötigen, um Ihre Content-Strategie zu erweitern.
Virtual-Reality-Check: Was ist VR und wie funktioniert sie?
Vielleicht haben Sie schon einmal jemanden auf einer Technik-Konferenz oder in Ihrem Büro gesehen, der riesige Plastikbrillen trug und nach Dingen griff, die nicht da waren. In diesem Fall fragen Sie sich wahrscheinlich, was diese Personen taten. Und wenn sie nur mit „Es ist eine VR-Experience!“ antworteten, lässt das nur noch mehr Fragen offen.
Im einfachsten Sinne ist VR wie eine VIP-Karte, um in alternative Welten zu blicken, abzüglich der lästigen interdimensionalen Reise. Sobald Sie diese Brille aufsetzen, betreten Sie eine computererzeugte, personalisierte User-Experience, die Sie in eine virtuelle Welt eintauchen lässt. Diese kann alles enthalten, was Entwickler*innen – oder Content-Marketing-Teams – sich ausdenken. VR-Nutzer*innen können am Boden des Grand Canyon spazieren oder intergalaktische Libellen bekämpfen – alles bequem von ihrem Wohnzimmer aus.
Also, wie funktioniert das? Nun, es beginnt alles mit der Sammlung einer Menge Daten – von Bewegungssensoren, Augenverfolgung und Außenkameras. All das, um zu verstehen, wie wir uns natürlich verhalten und in unserer Umgebung bewegen. Jetzt nimmt der Algorithmus all diese Daten und berücksichtigt unsere Bewegungen, während er VR-Inhalte in Stereo liefert.
Das ist richtig, ein Kernbestandteil der VR-Technologie wird Stereoskopie genannt, und es ist im Grunde das, was Sie erwarten würden, basierend auf Erfahrungen, die Sie vielleicht schon mit Ihrer Stereo-Anlage gemacht haben. Indem sie zweierlei Ansichten der Szenerie mit leicht unterschiedlichen Tiefenschärfen präsentiert, täuscht die virtuelle Erfahrung unser Gehirn, sodass wir glauben, wir würden eine physische Umgebung in drei Dimensionen beobachten. Das zu verstehen ist so wichtig, weil frühere VR-Umsetzungen nicht darauf abzielten, Körperbewegung und visuellen Input zu koordinieren, was oft zu Schwindel oder der sogenannten VR-Krankheit führte.
„Aber Moment“, werden Sie jetzt fragen, „Wie unterscheidet sich VR von Augmented Reality, oder AR?“
Wie wir gerade erwähnt haben, stürzt Sie eine VR-App kopfüber in eine vollständig immersive Umgebung und ersetzt die reale Welt durch ein digitales Wunderland. AR hingegen erweitert oder verbessert Ihre Realität nur, indem sie virtuelle Elemente auf Ihre physische Umgebung legt. Moderne Geräte bewahren sogar den Sinn für die Umgebung, sodass Sie ein Anwendungsfenster an Ihrer Wohnzimmerwand vergrößern und Ihr Musikplayer-Fenster direkt über Ihrem echten Plattenspieler platzieren könnten.
Eine neue Dimension der Interaktion: Vorteile von VR im Content-Marketing
Wir sagen nicht, dass jede Marke VR-Werbung schalten sollte, deshalb werden wir einige Anzeichen dafür besprechen, dass Ihr Unternehmen davon profitieren könnte. Wenn Sie sich dabei ertappen, immer wieder die physischen Dimensionen eines Produkts zu beschreiben, stehen die Chancen gut, dass Ihr Unternehmen reif für VR ist. Das Gleiche gilt, wenn Ihre Marke immersives Storytelling nutzen könnte.
Bei der traditionellen Content-Erstellung, sei es Social-Media-Marketing oder Bloggen, kann es ziemlich kompliziert sein, Produktdesigns im Detail zu vermitteln. Mit virtuellen Touren oder personalisierten Kundenerlebnissen können Sie Pressekontakte oder potenzielle Kunden und Kundinnen in Ihren digitalen Showroom einladen. So können sie in alle Ecken und Winkel hineinzoomen. Das kann in einer Reihe von Branchen hilfreich sein – wie zum Beispiel bei Hausbesichtigungen im Immobilienbereich, beim Demonstrieren medizinischer Geräte oder bei der Überarbeitung von Bauplänen mit Maschinenbauingenieuren.
Für andere Marken können VR- und AR-Marketing gleichermaßen wertvoll sein, indem sie ein immersives Erlebnis und eine innovative Marketing-Kampagne schaffen. Die Idee ist nicht, etwas Technisches zu erklären, sondern eine emotional wirkungsvolle, spielerische Reise zu schaffen, die eine Verbindung auf menschlicher Ebene ermöglicht. Kunden und Kundinnen wollen sich in den Marken, die sie kaufen, wiedererkennen. Gibt es einen einfacheren Weg, das zu tun, als in einer magischen Welt, in der Ihr Zielpublikum alles ausprobieren kann? Sie reißen sie aus der Rolle passiver Zuschauer*innen und machen sie zu aktiven Teilnehmern und Teilnehmerinnen an Ihrer Brand-Story.
Nicht jeder wird die gleichen Vorteile aus VR ziehen, aber wenn Ihr Unternehmen in der richtigen Branche ist, können Sie es für alles nutzen, von virtuellen Veranstaltungen bis hin zu personalisierten Produkt-Touren.
Von der Marke zum Erlebnis: Vorstellung von VR-Marketingkampagnen
Natürlich ist der bloße Gedanke an VR-Technologie schwer zu erfassen, basierend auf schwarz-weißen Buchstaben auf einem zweidimensionalen Bildschirm. Leider können wir nicht mit den Fingern schnippen und Sie für eine Kostprobe direkt ins Braftiversum einladen. Was wir jedoch tun können, ist, Ihnen eine Vorstellung von der VR-Werbung zu geben, die bisher Erfolge gezeigt hat.
Wie wir erwähnt haben, hat Apple kürzlich den VR-Markt mit dem Vision-Pro-Headset wiederbelebt. Mode- und Kosmetikmarken waren besonders schnell dabei, auf diesen Zug aufzuspringen. J.Crew und e.l.f. Cosmetics haben ein virtuelles Einkaufserlebnis geschaffen und nutzen die neue Fähigkeit des Geräts, digitale Inhalte mit der physischen Umgebung der Kunden zu verschmelzen. Um das Erlebnis zu erweitern, hat J.Crew sogar Mode-Stylisten und -Stylistinnen eingebunden, die die Kundschaft während der Anprobe begleiten. Zudem hat e.l.f. geführte Meditationen und Apple-Pay-Funktionalität hinzugefügt.
Aber es gibt auch andere Beispiele für Marken, die Apples Plattform nutzen, und das außerhalb von Branchen, in denen das Produkt bereits wie eine natürliche Ergänzung für AR oder VR erscheint. Snickers wollte uns wahrscheinlich keine virtuelle Tour durch ihre Fabriken geben, also gingen sie direkt zum Marketing-Olymp und entwarfen ein AR-Spiel, das auf American Football zugeschnitten ist.
Sobald Marken erkennen, welch offener Spielplatz unter den Begriff „Erlebnisse“ fällt, beginnen sie alles zu erschaffen, von virtuellen Konzerten und Uhren-Anproben bis hin zu VR-Immobilien-Führungen.
Den Erfolg dieser Marken in VR-Kampagnen können wir mehreren Schlüsselfaktoren zuschreiben. In Fällen wie bei J.Crew oder e.l.f. verstärkt das VR-Headset nur die visuelle Anziehungskraft, die diese Marken bereits haben. Sie veranschaulichen die Bedeutung der Personalisierung und bereicherten Erlebnisse, die Kunden und Kundinnen heutzutage fordern, besonders in visuellen Branchen.
Snickers‘ Ansatz zeigt, dass Sie nicht in diesen Branchen sein müssen, um von VR zu profitieren, solange immersives Storytelling oder spielerische Erlebnisse mit Ihrer Markenidentität übereinstimmen.
Virtuelle Ideen, echte Ergebnisse: Wie Sie VR in Ihre digitale Marketing- und Markenstrategie integrieren
Also, Sie haben Ihre Augen auf das endlose Universum von VR gerichtet, aber vielleicht sind Sie unsicher, wie Sie Ihre virtuellen Wunder zu Geld machen können. Keine Sorge, wir haben ein paar Ideen.
- Virtuelle Showrooms: Verwandeln Sie das Wohnzimmer Ihrer Kundschaft in einen Laufsteg. Egal, ob Sie Uhren, Mode oder Inneneinrichtung verkaufen, ein virtueller Showroom ermöglicht es Benutzern und Benutzerinnen, Produkte aus der Nähe zu erkunden und sich vorzustellen, wie sie in ihr zu Hause passen.
- Interaktive Demos und Tutorials: Heben Sie technische Dokumentationen, Tutorials und Produkt-Demos auf ein neues Niveau, indem Sie sie interaktiv gestalten. Lassen Sie Kunden und Kundinnen in einer virtuellen Umgebung mit Ihren Angeboten interagieren und ermöglichen Sie ihnen, Funktionen zu testen und Produkte ohne jedes Risiko auszuprobieren.
- Virtuelle Veranstaltungen: Veranstalten Sie virtuelle Events, die physische Grenzen überschreiten. Ob Sie ein neues Produkt einführen oder Ihrer hochkarätigen Kundschaft einen Blick hinter die Kulissen Ihrer Produktionsstätte bieten – immersive Erlebnisse fesseln jedes Publikum.
- 360-Grad-Storytelling: Wenn Sie der Herausforderung gewachsen sind, können VR-Geschichten Ihr Publikum umgeben und sich auf unvorhersehbare Weise entfalten. Dabei bieten Sie jedem User die Möglichkeit, die verborgenen Geheimnisse Ihrer Markengeschichte zu erkunden. Stellen Sie sich aber auf gründliche Vorbereitungen ein, um unerwünschte Überraschungen zu vermeiden.
- Emotionale Verbindung durch Immersion: Wenn eine lustige Cartoon-Werbung Ihre Marke bereits zum Gesprächsthema am Wasserspender macht, stellen Sie sich vor, wie viel mehr Ihre Kundschaft involviert sein wird, wenn sie mit den Charakteren Ihrer Marke in einem physischen Raum interagieren kann. Eine Goldgrube für alle humorvollen Marken!
Vor allem ist es ratsam, die sich entwickelnden Anwendungen von AR und VR in verschiedenen Branchen zu verfolgen, besonders wenn große Spieler wie Google einen Zug machen. Seien Sie offen für neue Inhaltsformate und setzen Sie sich keine Grenzen auf der Grundlage traditioneller Kanäle. Diese Technologie steckt noch in den Kinderschuhen und niemand weiß, wie sich die technischen Möglichkeiten und Publikumswünsche in den nächsten Jahren entwickeln werden.
Die Zukunft ist schon da. Sind Sie bereit?
Damals als soziale Medien noch keine große Sache waren, hätte keiner von uns sich vorstellen können, zu welchen kreativen Spielplätzen sie sich entwickeln würden. Wir haben keine Kristallkugel, also können wir nicht versprechen, dass VR genau so sein wird. Aber wenn Sie auf dem neuesten Stand der aktuellen Trends bleiben und die neuesten Züge Ihrer Konkurrenz im Auge behalten, sind Sie besser ausgestattet, um Ihre Marke zu entwickeln, da Kunden und Kundinnen zunehmend personalisierten Content fordern.
Wir hoffen, dass Sie VR und AR zu einem Teil dieser Reise machen und ein immersives und unvergessliches Erlebnis für Ihre Kundschaft schaffen werden.